Am 24. April starben 1.133 Menschen in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesh und zudem wurden über 2.500 Personen verletzt, als die Produktionsstätte für Textilien am Rana Plaza einstürzte. Diese Katastrophe ist nur ein Mosaikstein in dem Gesamtbild unserer globalisierten Kleidungsproduktion, die Menschenleben fordert, soziale Ungleichheiten befeuert und unsere Umwelt sukzessive zerstört. Der erstmalig stattfindende Fashion Revolution Day macht auf diese Katastrophe aufmerksam und stellt vor allem unsere Verantwortung als Konsumenten in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Denn eines ist klar: Genug ist genug!
Who made your clothes?
Der Frage, wer eigentlich meine Sachen produziert, bin auch ich für den Fashion Revolution Day nachgegangen und habe mir ein Outfit zusammengestellt, das nicht in Gänze grün ist.
Jacke: Baracuta
Hemd: bleed
Hose: K.O.I. – Kings of Indigo
Meine G9 von Baracuta ist legendär, trugen die Harrington Jacket doch Legenden wie Steve McQueen und Elvis Presley. Der Hersteller wirbt nicht nur mit dieser Tradition, sondern auch mit seiner englischen Produktion: Made-in-the-UK elegance trage ich angeblich. Wer sich aber vor dem Blick in das Kleidungsstück nicht scheut, wird sehen, dass die Produktion der Jacke in China stattfindet und auf der Webseite keinerlei Informationen darüber zu finden sind. Baracuta gehört zur WP Lavori in Corso SLR Gruppe mit Sitz in Bologna, die mehrere Marken unter einem Dach vereint hat, darunter die britischen Klassiker Woolrich und Barbour. Und hier endet für jeden Konsumenten die Reise – Transparenz geht definitiv anders!
Bei meinen beiden anderen Kleidungsstücken sieht es da schon deutlich besser aus: Sowohl bleed aus Oberfranken als auch K.O.I. – Kings of Indigo aus den Niederlanden sind Grüne Modemarken par excellence. Mein Lumberjack Shirt ist aus 100 Prozent Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (GOTS-zertifiziert). Die Baumwolle stammt aus Indien oder vom afrikanischen Kontinent und wird vollständig in einem Betrieb in Portugal weiterverarbeitet. Dies alles unter den strengen Auflagen von GOTS und immer wiederkehrenden Kontrollen vor Ort. Mehr über die Produktionsschritte bei bleed gibt es in der hauseigenen Story.
K.O.I. ist ein kleines, feines aber vor allem richtig gutes grünes Label aus Amsterdam, das die Zeichen der globalisierten Zeit erkannt hat und Stil mit einer großen Portion Verantwortung vereint. Meine John Slim Fit besteht aus 98,4 Prozent Bio-Baumwolle (GOTS-zertifiziert) und einem Zusatz von 1,6 Prozent Elastan. Die Stoffe für die Jeans werden vor allem in Italien, in der Türkei und Japan produziert, final hergestellt wird meine John Slim Fit in Tunesien – und das zu sozialverträglichen Konditionen für die Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort.
Und wie sieht es bei euch aus? Wear it #insideout!
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: posh – fashion photographie