I hope to see fashion as an expression of cultural diversity and to privilege artisans and their craftsmanship while strengthening communities.
Simone Simonato (Sica Clipping Up)
Aus alt mach neu ist ein ziemlich abgedroschener Spruch. Wie aus fast noch neu und doch schon weggeworfen allerdings so einmalig schöne Taschen entstehen können, muss mir Simone Simonato noch einmal in einem persönlichen Gespräch erläutern. Mit Sica Clipping Up versucht die ESMOD-Absolventin gerade über Startnext, die Produktion zu implementieren und die erste Herstellung der Taschen zu finanzieren.
Sica gibt es dank der gebürtigen Brasilianerin schon seit 2006, mit Sitz seit zwei Jahren in Berlin. Ihre neueste Idee ist SICA Clipping Up. Der Clou dahinter: Neue Produkte entstehen aus so genanntem Pre-Consumer-Waste, also textilen Abfallprodukten, die während der eigentlichen Produktion unserer Kleidung enstehen. In Bangladesch sammelt das Label Jersey-Reste, so genannte Clippings, und fertigt aus diesen eine Kollektion aus praktischen, farbefrohen Taschen. Hergestellt werden die Taschen von gelernten Handwerkern, größtenteils Frauen aus einer armen Gegend im Norden Bangladeschs. Ziel ist es nicht nur, schöne Taschen zu produzieren, sondern auch diese Frauen zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern, indem mehr Arbeitsplätze mit guten Bedingungen geschaffen und Herstellungsmethoden gelehrt werden.
Bisher gibt es nur eine Kollektion von Prototypen, die aber, wie ich meiner geschätzten Kollegin Marina beipflichten muss, fantastisch ist: Ob Clutch oder Rucksack, bunte Farben werden mit schönen Formen kombiniert. Wer mehr von diesen durch und durch upgecycelten Produkten haben möchte, der sollte Simone unbedingt bei ihrer Crowdfunding-Kampagne unterstützen (hier entlang).
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: Maria Dominika