Knapp ein halbes Jahr gibt es jetzt das Label von Designerin Natascha von Hirschhausen. Die Master of Arts zum Thema ethische Modegestaltung an der Kunsthochschule Berlin Weißensee überrascht uns sogleich unter ihrem gleichnamigen Label mit einer sehr ausgereiften Idee von ethischer Mode in ihrer Premierenkollektion.
Die gebürtige Tübingerin, die in ihrem Atelier in Berliner Wedding arbeitet, verfolgt den Ansatz, Mode neu zu denken. Dazu gehört auch, dass ihre Kollektion übersaisonal ist. Die Produktion findet direkt in Berlin und auf Bestellung statt. Natascha von Hirschhausen ist es ein Anliegen, Überproduktion vermeiden und dadurch wirtschaftlich und nachhaltig arbeiten zu können. Ihre innovativen Schnitte garantieren zudem einen minimalen Verschnitt in der Konfektion von durchschnittlich 2 Prozent, sogar bei der Produktion von Einzelteilen. Zero Waste ist demnach zum Greifen nahe.
Alle Materialien sind GOTS- oder IVN-zertifiziert – oder recycelt. Die Kunden erfahren zudem, welchen Ursprung das zu erstehende Textil hat und welche Produktion es durchlaufen hat, bevor es zu ihnen nach Hause kommt. Einen richtigen Clou hat die Designerin bei ihrem Lookbook gelandet: Nicht nur wirken Model Maria Siegismund und die Kreationen von Natasche von Hirschhausen wie eine ineinander verschmolzene Einheit, das Lookbook wurde auch noch CO2-neutral von Kristoffer Schwetje geshootet, den ihr sicherlich noch von meiner Reihe mit dem Kurz & Klein sowie den Lookbooks von bleed organic clothing kennt. Gute Sache!
Online Magazin „AETHIC.de – Mode / Ästhetik, Ethik und Innovation“
Das eigene Label ist aber Natascha von Hirschhausen nicht genug. Sie ist neben Stefanie Barz Gründerinnen von aethic.de. Auf der Plattform, 2015 nach der Teilnahme am Weiterbildungsprogramm „lokal-international / Berlin – Dhaka“ von der Universität der Künste, der Kunsthochschule Weißensee und dem Goethe-Institut Bangladesch gegründert, werden Informationen rund um Mode und Ethik gesammelt und andere Label unterstützt. Die Illustrationen stammen von den freischaffenden Illustratorinnen Lisa Frühbeis und Maria Koch.
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: Kristoffer Schwetje