Label to watch: HUND HUND

Ein Berliner Fashionliebling hat es auch in meinen Kleiderschrank geschafft. Das ist durchaus etwas ungewöhnlich, denn Hund Hund ist bei Modekennern außerhalb der Slow Fashion Bubble bekannt und beliebt, bei manchen in unserem kleinen Kreis aber noch relativ unbekannt. Völlig unverständlich. Denn: das Label von Isabel Kücke und Rohan Michael Hoole zeigt, wie Transparenz und Stil wunderbar in Einklang gebracht werden kann. Hund Hund – I love!

Minimalistisch und funktional

Ob die hoch geschätzten CeeCee Berlin, Fashion United, Textilwirtschaft oder auch die F.A.Z. – Hund Hund ist in aller Munde. Auf den ersten Blick sieht man Kollektionen für Männer, Frauen und weitere ausgesuchte Produkte, die unserem Zeitgeist entsprechen und mit einer großen Selbstverständlichkeit präsentiert werden. Dabei steht Fairness und Transparenz in der Außenkommunikation nicht im Fokus – die kreativen Ideen und Designs sollen im Mittelpunkt stehen. Denn das ist der Selling Point. Ein großer Vorteil daran: Konsumentinnen und Konsumenten werden auf das Label aufmerksam, die nicht zwangsläufig auf der Suche nach Slow Fashion sind, sondern nach stilvoller Mode für den Moment. Benjamin Fischer trifft es in seiner Artikel über das Label sehr gut: „minimalistisch-funktionelles Design mit raffinierten Details und ausgefallenen Schnitten.“

Transparenz zahlt sich aus

Zu nahezu jedem Kleidungsstück gibt es eine übersichtliche Kostenaufschlüsselung. Hier am Beispiel der Arthur Jacke:

  • Stoff: 11,69 EUR
  • Sticken: 25,00 EUR
  • Hardware: 5,41 EUR
  • Vollpreisige Steuern: 31,77 EUR
  • Fotoshooting: 2,07 EUR
  • Ave. Marketing: 7,01 EUR
  • Gesamtkosten: 82,95 EUR
  • Kaufpreis: 169,00 EUR

Die Differenz zwischen Gesamtkosten und Kaufpreis ist dann der Wert, den das Label für die Deckung weiterer Kosten pro Produkt zur Verfügung hat. Dazu zählt Miete, Gehälter, Weiterentwicklung der Brand und vieles mehr. Wie man an diesem Beispiel gut sehen kann, ist der Kaufpreis absolut gerechtfertigt, angesichts dessen, was damit nach Abzug der Gesamtkosten noch nicht „bezahlt“ wurde. Slow Fashion hat seinen Preis – es ist der wahre bzw. faire bzw. soziale Preis für Mode. Das Unternehmen setzt sich damit geradezu wohltuend von Fast Fashion Konkurrenten wie COS ab, die zwar ähnliches entwerfen und produzieren lassen, aber dennoch meilenweit vom Innovationsgrad von Isabel Kücke und Rohan Michael Hoole entfernt sind.

Darüberhinaus gibt es natürlich noch Informationen zum Stoff bzw. den Materialien, der Designerin sowie dem Produktionsstandort. Wer Hund Hund kauft, weiß also genau, was er kauft. Ich finde: Das Label vereint innere und äußere Werte eines Modestücks auf ganz wunderbar leichte Art und Weise.

Studio & Store im Wedding

Hund Hund
Lobe Block
Böttgerstraße 16
13357 Berlin
Studio 2.1

Fotos (Outfit): Renè Zieger
Fotos (Kollektion): Hund Hund

Das von mir getragene und selbst gekaufte Shirt heißt Hakon. René und ich haben mich und das Shirt auf unserer Tour durch die Rummelsburger Bucht abgelichtet.

2 Kommentare

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Also die Qualität von HundHund ist ja unfassbar schlecht (siehe Google-Rezessionen und meine eigene Erfahrung bestätigt dies). Jeder Billigproduzent kriegt dies besser hin und steht mind. für seine Fehler gerade. Schade gibt es solche unauthentischen FairFaishon-Designer, die leider den gesamten Ruf für nachhaltige Mode in den Dreck ziehen.

Liebe Mel, danke für deinen Kommentar. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit der Qualität des Labels gemacht (bei T-Shirts und Socken). Welches Produkt hat bei dir nicht das Versprechen gehalten? Viele Grüße Alf

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