Slow Fashion x Mentale Gesundheit: baj

Manchmal ist alles 1.000 Mal besser als sonst. Manchmal ist alles 1.000 Mal schlimmer als sonst. Manchmal ist beides ein Dauerzustand. Häufig im Stillen, aber nicht immer. Unsere Gesellschaft befindet sich im Krisenmodus, nicht nur gemeinschaftlich, sondern vor allem auch individuelle. Mentale Gesundheit sollte wie eine gesunde Ernährung ein Grundpfeiler unserer Aufmerksamkeit bekommen, doch wir (kollektiv gesehen) versehen psychische Probleme immer noch mit einem Stigma. Selbst meine einführenden Sätze werden der besonderen Herausforderung im Umfang mit unserer Psyche nicht gerecht. Viele Graubereiche, die bei jeder Person anders definiert werden müssen.


Das Stigma durchbrechen

Vor wenigen Wochen schrieb mir Bianca Bajmel. Sie ist Gründerin des Slow Fashion Labels baj und hatte kurz zuvor ein Crowdfunding für ihre erste Kollektion mit Wohlfühlstücken auf Startnext gestartet. Sie stellte mir ihr Label vor und ihren Ansatz der „Mentalen Nachhaltigkeit“. Den Begriff hörte ich zum ersten Mal und konnte erst einmal nur wenig damit anfangen. Doch hört man Bianca zu (zum Beispiel in ihrem Video anlässlich des Crowdfundings) und liest sich die erläuternenden Worte auf der Website durch, habe ich sehr schnell verstanden, was sie mit dieser Begriffskombination meint. Es soll die die Lücke zwischen einem nachhaltigen Äußeren und einem gesunden Inneren geschlossen werden. Wir sollen sowohl aktiver Teil einer langlebigen, ökologisch korrekten Modewelt als auch Unterstützer*in eines pragmatischen Engagements gegen die Tabuisierung von psychischen Problemen werden.

Bianca macht das auf einem individuellen und auch pragmatischen Weg: Zum einen spricht sie offen über ihre eigenen psychischen Probleme, zum anderen werden bei jedem Kauf 5 Euro an die Stiftung Deutsche Depressionshilfe gespendet.

Mentale Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an. In der Mode 2.0 ist es Zeit für eine kritische Veränderung. Modemarken sollten endlich nicht nur ökologische, sondern zudem vor allem auch soziale Verantwortung übernehmen, denn Mode kann so viel mehr, als einen nur makellos und „cool“ erscheinen zu lassen. Mode kann verändern und helfen, weil sie ein einflussreicher Faktor der Gesellschaft ist.

Bianca Bajmel, Gründerin von baj
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Produktion in Portugal

Die Teil der Premierenkollektion werden in einer Produktionsfirma im Norden Portugals produziert, die Bianca über eine Sourcingplattform gefunden hat. Verwendet werden primär Cordstoffe aus Organic Cotton, zudem noch recyceltes Nylon und recyceltes Polyester. Ziel und Anspruch ist, dass bereits von Anfang an alles was möglich ist, nachhaltig gestaltet wird. Die Materialien, die nicht in Organic gefunden werden (u.a. wegen zu hohen garantierten Abnahmemengen) werden eine Zertifizierung (Oeko-Tex Standard oder GOTS) haben. Für die erste Kollektion sind bisher 7 Teile in Planung, u.a. Cord Jogger, eine Cord Bomberjacke, ein Oversize Nylon Bomber.

Die erste Fundingschwelle hat baj bereits überwunden, jetzt bleiben noch 7 weitere Tage, um das Slow Fashion Label zu unterstützen. Let’s do it ;-)


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