Ob in klein, mittel oder groß; ob für den Job, den Sport oder den Ausflug am Wochenende – wir brauchen sie, nahezu jeden Tag. Taschen gibt es in jeden erdenklichen Formen und Farben, doch es kommt eben auch auf die Materialien und die Art der Herstellung an. Drei Labels aus Hamburg und Berlin, die ausgesprochen stylische und nachhaltige Taschen entwerfen, möchte ich euch in dieser Woche vorstellen. Den Anfang macht: NOY HAMBURG.
Hinter NOY HAMBURG stecken zwei Köpfe: Nadine Hartmann und Yannick Hausherr. Die beiden haben ihr eigenes Label 2016 gegründet. Sie wollen mit ihren Produkten ökologisches und soziales Bewusstsein mit einem hohen Anspruch an Qualität und Ästhetik verbinden. So weit so gut. Aber gelingt das auch? Ein Blick auf die verwendeten Materialien und den Produktionszyklus zeigt, dass sich Nadine und Yannick ihre Gedanken gemacht haben.
Ihre erste Accessoires-Kollektion ist Cradle to Cradle® inspiriert, sprich: alle NOY-Produkte können in den biologischen und technischen Kreislauf zurückgeführt werden. Als Hauptmaterial wird vegetabil gegerbtes Olivenleder® aus Deutschland verwendet, welches mit dem C2C-Zertifikat Gold, dem Material Health Platin und dem DERMATEST®-Siegel ausgezeichnet wurde. Zudem wird IVN Naturleder zertifiziertes Ecopell-Leder verwendet. Noch nie davon gehört? Kein Problem, ich bisher auch nicht. Es handelt sich dabei um pflanzlich gegerbtes naturbelassenes Leder, das strengen Richtlinien in Bezug auf Tierschutzbestimmungen, Umweltauflagen und Arbeitsbedingungen folgt.
Die Produktion von NOY Hamburg findet in einer anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Norddeutschland sowie in Polen statt. Die Taschen sind aus 100 Prozent Baumwolle gefertigt, umgeben von einer wasser- und schmutzabweisenden Wachsschicht. Für die Trageriemen und Gurte wird Eco-Leder eingesetzt, das besonders schonend für Mensch
und Umwelt hergestellt wurde. Dabei arbeitet das Label mit einer Produktionsstätte in der Nähe von Hongkong zusammen, die nach dem SA 8000 Standard ausgezeichnet ist – ein internationaler Standard, der das Ziel hat, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern.
Das eine ist die Produktion der Taschen, das andere deren Verpackung. Denn wie häufig ärgert man sich dann doch über die zum Teil Unmengen an Verpackungsmüll, die entstehen, wenn wir online kaufen. NOY Hamburg arbeitet diesbezüglich mit dem finnischen Unternehmen RePack zusammen. RePack hat ein alternatives Verpackungssystem erstellt, das der Abfallvermeidung dient und die Kunden dafür belohnt, die Verpackung einfach weiterzuverwenden oder einzuschicken. Clever.
Die Basics sind also optimal – doch wie sieht es mit dem Style aus? Darüber solltet ihr natürlich selbst entscheiden. Ich persönlich finde den Rucksack, den Shopper sowie den Weekender sehr gelungen und vor allem im Lookbook besonders schön in Szene gesetzt. Das macht definitiv Lust auf mehr von NOY!
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: NOY Hamburg