Was macht ein Ladenbesitzer, wenn Platz für die neuen Kollektionen gemacht werden muss? Sale schreit es uns dann meistens aus den Schaufenstern entgegen. Für Kiki Niesten in Maastrich haben sich die aus Amsterdam stammenden Künstler Lernert & Sander eine ganz eigene Methode ausgedacht: Warum nicht sündhaft teure Wollpullover von Chloé oder Jil Sander wieder in ihren Ursprung zurückführen – zum Wollknäul.
Mit ihrem Projekt „Last Season“ zeigen Lernert Engleberts und Sander Plug, dass 1.300 Euro teure Pullover eigentlich nicht mehr sind als eben dieses Wollknäul, nur eben mit einem Markennamen versehen. Spätestens bei diesem Anblick können kritische Konsumenten nur noch kopfschüttelnd über die Abhängigkeit von Preis und Marke nachdenken. Lernert und Sander dekonstruieren durch „Last Season“ in nur wenigen Momenten den Markenmythos der Modewelt, ganz einfach durch das schnelle Auflösen der einzelnen Strickbahnen.
Armed with a bundle of Fall/Winter’s sweaters, which retailed at $1,300 or more, Lernert & Sander slowly took each sweater apart, finally spinning them into neat balls affixed with the sweater’s original designer label. The pieces came apart surprisingly quickly, making the consumer really think about the price linked with each garment. The artists then sold the balls of yarn for undisclosed amounts, along with still photographs of the unraveling process for 750 Euros each.
Lori Zimmer für Ecouterre
Commissioned by Kiki Niesten Maastricht (NL)
Concept & Direction: Lernert & Sander
Produced by Wrong
Producer: Maarten Le Roy
DOP: Ram van Meel
Styling: Ferry van der Nat
Styling assistant: Floris Felix van Velsen
Editor: Derek van Egmond
Post production: Glassworks Amsterdam
Music: MOST Original Soundtracks
Assistant: Wilfred van der Weide
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: Lernert & Sander