Caps mit Holzschirm geht nicht? Doch, dank Lou-i

Meine Affinität für Caps begann irgendwann in meiner Jugend. Ob günstige no-name Caps von der Tankstelle während der jährlichen Kärwa (ihr nennt es Rummel oder Kirmes) oder die hochpreisigen Originale der North Carolina Tarheels oder von Notre Dame aus dem Foot Locker aus Nürnberg – sie zierten meinen jugendlichen Kopf und verstaubten irgendwann bei meiner Mutter zuhause. Meine Liebe für Caps wurde dieses Jahr wieder neu entflammt und wie es manchmal dann der Zufall so will, erfährt man dann von Projekten, bei denen man sich erst einmal die Augen reiben muss. So geschehen vor kurzem erst beim Crowdfunding der Vinyl Cap von Degree Clothing aus Augsburg und so geschehen bei den Newcomern von Lou-i – Caps mit Holzschirm.

Lou-i | Caps mit einem Holzschirm | Wooden Caps | Foto: Manuel Hornung | GROSS∆RTIG

Beim Lesen der Mail von Manuel Hornung, dem Mann hinter Lou-i, hatte ich glaube ich einen ähnlichen Gedanken wie Susi von groessenwahn: „Say Wood!?!“ Der Schirm der Lou-i Caps besteht aus Mahagoni-, Nuss-, Eiche- oder Zebranoholz. Die Hölzer stammen aus deutscher Produktion und werden von verantwortungsvoll ausgewählt. Die Holzschirme werden geschnitten, geleimt, gepresst und geschliffen. Der 3-lagige Sonderaufbau minimiert holztypische Eigenschaften wie Welligkeit und Feuchteverzug wirksam. Der Schirm ist ähnlich elastisch wie bei regulären Caps, der Effekt beim Träger ist durch das verwendete Holz aber umso eindrucksvoller.

Lou-i | Caps mit Holzschirm | Wooden Caps | Foto: Manuel Hornung | GROSS∆RTIG

Lou-i | Caps mit Holzschirm | Wooden Caps | Foto: Manuel Hornung | GROSS∆RTIG

Lou-i | Caps mit Holzschirm | Wooden Caps | Foto: Manuel Hornung | GROSS∆RTIG

Mit Ausnahme der Schirme werden alle weiteren Schritte in der Produktion der Caps mit Holzschirm im eigenen Atelier durchgeführt. 2 Näherinnen arbeiten mit 6 Industriemaschinen an den Caps. Wer einmal hinter die Kulissen blicken will, findet bei Fresh Me einen Atelierbesuch bei Manuel. Beim Stoff greift Manuel auf unterschiedliche Materialien zurück. Für den Sommer bietet sich zum Beispiel eine sehr feine Kombination aus Leinen, Mohair und Wolle an, die den Kopf selbst bei richtig heißen Temperaturen noch gut belüftet. Darüber hinaus gibt es kleinere Editionen, für die Reststoffe oder auch zertifizierte Materialien verwendet werden. Gelungen ist auch der Verschluss samt – sorry, liebe Veganer – einem feinen Lederbändchen. Materialien, Exklusivität und Handarbeit hat seinen Preis: Die Modelle von Lou-i kosten im Online-Shop zwischen 85 und 95 Euro. Danach wird euch allerdings wirklich keiner Fragen, wenn ihr mit einer Lou-i Cap unterwegs seid. Die erste Frage wird definitiv sein: Ist das wirklich Holz?

Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: Lou-i

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